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Wasserspringen

23.08.2014 -  Schlapp gefühlt, top gesprungen

Die Silber-Jungs Stephan Feck (l.) und Patrick Hausding präsentieren ihre Medaillen.

Die Silber-Jungs Stephan Feck (l.) und Patrick Hausding präsentieren ihre Medaillen.
(© Foto: dpa )

DHfK-Wasserspringer Stephan Feck an der Seite von Patrick Hausding zum fünften Mal Vizeeuropameister

Von Frank Schober

Berlin. "Man hat ihm nichts angemerkt. Er hat vorher recht wenig gesagt. Nach den ersten Sprüngen hat er noch ziemlich grimmig geguckt. Am Ende war er dann entspannt und hat sich mit uns gefreut." Diese Worte des Vizeeuropameisters Stephan Feck galten seinem Trainer. Für Uwe Fischer war das gestrige Synchron-Finale vom Drei-Meter-Brett bei der Wasserspringer-EM in Berlin ein besonders emotionaler Nachmittag. Für den 65-Jährigen war es der letzte Wettkampf in offizieller Mission als Angestellter des Deutschen Schwimm-Verbandes, als Stützpunkttrainer in Leipzig.

Nach der verdienten Silbermedaille des Duos Patrick Hausding/Stephan Feck war der Erfolgstrainer glücklich. Er unterdrückte die Tränen und sagte: "Ich bin stolz, dass mein Sportler in meinem letzten offiziellen Wettkampf eine solche Leistung gezeigt hat."

Tags zuvor hatte Fischer noch mit einem Augenzwinkern gesagt: "Hoffentlich hält morgen Paddys Serie." Denn was der Berliner Hausding bei der Heim-EM bisher auch angefasst hatte, es war hinterher aus purem Gold. Drei Titel bei drei Starts lautete seine Bilanz. Von Platz zwei ließ sich der 25-Jährige die Laune nicht verderben: "Ich bin sehr glücklich über unsere Vorstellung und die Silbermedaille." Denn damit hielt eine andere Serie: Seit 2010 holte das Duo schon zum fünften Mal den Vizeeuropameistertitel.

Wobei Hausding nach seinem 23. EM-Edelmetall einräumte: "Ich hätte nichts dagegen, wenn unsere Serie einmal durch Gold unterbrochen wird." Dafür müssten beide die Russen bezwingen, die sich gestern zum vierten Mal in Folge als unschlagbar erwiesen. DHfK-Mann Feck nannte das Rezept, wie man das Duo Kusnezow/Sacharow entscheidend unter Druck setzen könnte: "Wir müssten eine genauso schwere Serie wie sie springen. Paddy kann die Sprünge, ich arbeite daran. Aber im Moment bin ich noch nicht soweit."

Dann erzählten sie die Episode, wie sie sich während des Finales gegenseitig durch Schweigen belogen. "Die Wettkämpfe schlauchen, die Pausen sind kurz. Wir waren kaputt, haben uns gefühlt wie die Bauern. Aber keiner hat sich getraut, dies dem anderen zu sagen", erzählte Hausding. Stattdessen taten beide, als strotzten sie vor Kraft. Dies sollte auch die Konkurrenz denken. Denn Silber und Bronze waren hart umkämpft. Das DSV-Duo begann mit leichten Wacklern, lag nach vier von sechs Durchgängen auf Platz vier, weil die Ukrainer und Briten stark dagegen hielten. Der vorletzte Sprung stellte die Weichen in Richtung Silber. Die Briten zeigten beim Auerbachsalto Nerven, die Deutschen brachten diesen Sprung fast perfekt. Nun sprang Uwe Fischer von seinem Sitz hoch, ballte die Faust.

Feck spürte das Publikum stärker denn je. "Mit unserem Auerbach haben wir die Zuschauer elektrisiert. Im letzten Durchgang haben sie uns getragen. Das war ein gutes Gefühl, in dem Moment auf dem Brett zu stehen. Ich wusste: Der letzte Sprung vor dem Urlaub wird klappen", erzählte der 24-Jährige. Und wie die Auerbachschraube klappte. Nach diesem Erlebnis wünscht sich Feck die EM immer daheim. Nun ja: Nächstes Jahr ist Rostock Gastgeber. Dann zeigt der Leipziger vielleicht die schwerere Serie. Und am Beckenrand wird Uwe Fischer hoffentlich die Faust ballen. Der Ruhestand muss warten, als Privatcoach macht er weiter. 

Leipziger Volkszeitung, 23.8.2014

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