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Judo

18.04.2012 - Wenn die schnellen Fluffigen die Schweren über die Matte scheuchen

Melanie Gerber (links im Duell gegen Luise Malzahn) geht als Teamchefin und Kämpferin im Mittelgewicht hochmotiviert in die Bundesliga-Saison.

Melanie Gerber (links im Duell gegen Luise Malzahn) geht als Teamchefin und Kämpferin im Mittelgewicht hochmotiviert in die Bundesliga-Saison.
(© Christian Nitsche)

Bundesliga-Auftakt der JCL-Judo-Frauen in der Arena / Teamchefin Melanie Gerber freut sich auf Olympiastarterin Heide Wollert

Begehen die Leipziger Judo-Frauen einen Tabu-Bruch? Jahrelang rühmte sich der JCL, als einziges Bundesliga-Team ohne Ausländerinnen zu kämpfen. Trotz dieses Handicaps errangen die Sächsinnen in den vergangenen Jahren zwei deutsche Meistertitel und sind jeweils im Herbst Stammgäste in der Finalrunde der besten sechs Klubs. In diesem Jahr stehen erstmals drei Schweizerinnen im Aufgebot.

Die neue Teamchefin Melanie Gerber, die auf und neben der Tatami zu den Leistungsträgerinnen des Vereins gehört, will von Tabu-Bruch nichts wissen: "Mit den drei Schweizerinnen sind wir fast aufgewachsen. Sie waren schon oft bei uns zu Gast, mit ihnen trainieren wir jedes Jahr mindestens zweimal. Ich sehe sie öfter als unsere Gaststarterinnen aus Frankfurt/Oder." Dass die Eidgenossinnen vom Leipziger Dirk Radszat - EM-Dritter von 1998 - betreut werden, macht sie fast zu Eigengewächsen. Bisher stand das in der 57-kg-Klasse kämpfende Trio beim JCL-Kontrahenten Esslingen auf der Mannschaftsliste, wurde aber wegen der Fülle der dort gelisteten Ausländerinnen nie eingesetzt. Insofern kam die Anfrage aus Leipzig gerade recht.

Beim Bundesliga-Auftakt gegen Weimar und Großhadern am Samstag ab 13.30 Uhr in der Arena können sich die Judo-Fans auf JCL-Aushängeschild Heide Wollert freuen, die neben Fechter Jörg Fiedler als einer von bislang zwei Leipziger Olympia-Startern feststeht. Dagegen haben die EM-Teilnehmerinnen eine Woche vor ihrem Auftritt in Tscheljabinsk Startverbot. Dies betrifft Kerstin Thiele (JCL) ebenso wie Claudia Malzahn aus Halle - beide werden ihr Team aber in der Halle unterstützen - sowie Larissa Csatari aus Zürich. Für Csatari wird deren Landsfrau Eva Erlebach einspringen. "Larissa und Eva zeigen sehr schönes Judo", schwärmt Melanie Gerber, die sich seit Tagen Gedanken macht, wie sie die fehlenden Leistungsträger ersetzen kann.

Pokern gehört zum Handwerk eines Teammanagers im Judo - egal ob bei den Frauen oder Männern. Die größten Asse werden gern ein oder zwei Gewichtsklassen höher eingesetzt, wo sie für eine Überraschung sorgen können. In den vergangenen Jahren stellten Annett Böhm und Gabi Hofmann die Mannschaft auf, nun hat "Melle" Gerber das letzte Wort. Da der JCL ein paar Lücken im Schwergewicht hat, plant sie neben Melanie Gasch auch mit ein paar "schnellen Fluffigen" in der Plus-Kategorie - zu denen sich die 24-jährige Chefin selbst zählt: "Das ist immer eine Herausforderung gegen eine Schwere. Als Leichte hat man nichts zu verlieren. Aber man hat eine Chance, wenn man die Gegnerin fünf Minuten lang über die Matte scheucht."

Als Melanie Gerber vor sieben Jahren nach dem ersten JCL-Titel als Nummer drei oder vier ihrer Gewichtsklasse ins Aufgebot rückte, hätte sie nie geahnt, mal Teamchefin zu werden. Trotz ihres Lehramts-Studiums und dem Trainer-Job bei den Sechs- bis Zehnjährigen kniet sie sich voll in diese Aufgabe. Ihr Saisonziel ist ein hohes: Mit Platz eins in der Staffel Süd die Bundesliga-Endrunde am 20. Oktober nach Leipzig holen.

Frank Schober

Leipziger Volkszeitung, 18.04.2012

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