Handball
31.03.2017 - Der Junior und die Feuertaufe
Leipziger Vereine am Wochenende
Es ist kein Geheimnis: Torhüter studieren Wurfbilder per Video, Spieler wiederum saugen so die Bewegungen der Keeper auf. Voraussetzung: Es ist ausreichend Filmmaterial vorhanden. Von Marian Voigt existiert da nicht so viel, denn im Männerbereich ist der 18-Jährige ein unbeschriebenes Blatt. Erst vor drei Tagen erfuhr der Nachwuchsmann des SC DHfK von Co-Trainer André Haber: „Du fährst am Sonnabend mit zu den Rhein-Neckar Löwen.“ Der Junior soll den verletzten Milos Putera ersetzen und Nationaltorhüter Jens Vortmann den Rücken frei halten. Cheftrainer Christian Prokop freut sich über die interne Lösung. „Wir erwarten jetzt aber keine Wunderdinge von ihm“, sagte der 38-Jährige. Im ersten Training mit den Profis hinterließ er aber einen guten Eindruck. „Er hat eine gute Körpergröße und Spannweite“, befand Prokop. Vor allem bei Siebenmetern darf sich der Schüler Hoffnung auf einen Einsatz machen. Sonst wird wohl Vortmann durchspielen. Voigt tauchte gestern wie folgt bei den Profis auf: „Hallo, ich trainiere jetzt bei euch mit.“ Seine Furcht vor großen Namen war unbegründet. „Alle sind auf mich zugekommen, sind super kontaktfreudig“, sagte der gebürtige Chemnitzer. Heute bringt er am Sportgymnasium noch fix seinen letzten Schultag vor den Abiturprüfungen hinter sich. Danach gilt den Rhein-Neckar Löwen die volle Aufmerksamkeit. „Es ist in meinem Alter eine große Chance und ein Traum, in Mannheim dabei zu sein“, verriet er vor seiner großen Premiere.
Leipziger Volkszeitung, 31.03.2017