Judo
13.03.2018 - Ein Titel und vier weitere Medaillen für Leipziger U21-Judoka
Frankfurt/Oder. Er gehört zu den größten Talenten des Bundesstützpunktes Judo, errang 2016 bereits Bronze bei der U18-EM: Inzwischen ist Chris Lammers eine Alters- und Gewichtsklasse höher gerückt. Mit gerade mal 18 Jahren war er am Sonntag bei den deutschen U21-Meisterschaften in Frankfurt/Oder einer der jüngsten Starter – und ging im 60-kg-Limit doch als souveräner Sieger von der Tatami.
Besonders beeindruckend: Das Talent vom JC Leipzig gewann alle fünf Kämpfe vorzeitig mit Ippon – auch das Finale gegen seinen Klubkollegen Kevin Müller – hier setzte sich Lammers im Bodenkampf durch. Mit Hannes Lange stand übrigens in dieser Gewichtsklasse ein weiterer JCL-Kämpfer auf dem Bronze-Treppchen – das Gleiche gelang Emil Hennebach im 81-kg-Limit.
So cool wie auf der Tatami wirkte Chris Lammers auch beim Siegerinterview: „Ich wollte einfach mal zeigen, was ich kann – und den Tag so nehmen, wie er kommt.“ Der Tag war kein schlechter. Vor dem Halbfinale sei er schon ein wenig angespannt gewesen. Im Finale sei er lockerer gewesen, denn da hatte er Silber ja schon sicher.
Während die Männer einige weitere Top-Sieben-Platzierungen feierten, hatten die jungen Leipziger Frauen Mühe, sich zu behaupten. Mit einer Ausnahme: Die erst 18 Jahre alte Michelle Hoffmann von den Sportlöwen, die im Januar bereits Fünfte bei den Erwachsenen war, zeigte in der 57-kg-Klasse eine Top-Leistung und feierte vier Ippon-Siege. Einmal ging sie als Verliererin von der Tatami, doch am Ende freute sie sich über die Bronzemedaille.
Insgesamt errangen die Leipziger/Sachsen also einmal Gold und vier weitere Plaketten. Im Medaillenspiegel reichte dies nicht für eine Top-Platzierung. Den gewann Brandenburg mit sieben Titeln vor Hamburg mit dreimal Gold. „Die drei Medaillen in der 60-Kilo-Klasse waren unser absolutes Wunschergebnis, das sich so nicht angedeutet hatte“, sagte Trainer Roman Schulze: „Chris Lammers hat seinen besten Wettkampf seit knapp zwei Jahren gezeigt.“
Nun stehen internationale Aufgaben an. Dabei will auch Emil Hennebach wieder zur deutschen Nummer eins aufsteigen. Roman Schulze: „Ein nationaler Gegner liegt ihm nicht, da finden wir keine technische Lösung. Aber da muss er auch mal dreckig gewinnen.“
Frank Schober
Leipziger Volkszeitung, 13.03.2018