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Schulnachrichten

2. Themenabend: "Psychisch gesund durch den Leistungssport"

Am Abend des 06.11.2023 fand am Landesgymnasium für Sport Leipzig der zweite Themenabend im Schuljahr 2023/24 statt. 50 Teilnehmende, darunter viele Eltern, einige Lehrkräfte und Schüler hörten gespannt zu, wie die Referentin Johanna Kaiser zum Thema „Psychisch gesund durch den Leistungssport“ referierte.

Junge Leistungssportler müssen tagtäglich viele verschiedene Belastungen bewältigen. Hierzu  zählen unter anderem der Umgang mit den sozialen Medien, der ständige Druck und Stress, langandauernde und wiederkehrende Verletzungen, persönliche Krisen, das ständige Gefühl perfekt sein zu müssen und nicht den Erwartungen der Trainer, Eltern und Lehrer zu entsprechen. Wenn die vielen Belastungen zu groß werden und nicht ausreichend Ressourcen und Bewältigungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, kann es zu psychischen Symptomen wie Traurigkeit, Angst, Selbstzweifeln, Konzentrationsproblemen, Motivationsverlust oder einem veränderten Essverhalten kommen. Im Durchschnitt erlebt fast jeder fünfte Jugendliche unter 18 Jahren solche oder ähnliche psychische Beanspruchungen. Diese Häufigkeit zeigt sich im Leistungssport wie auch in der Allgemeinbevölkerung. Da der Körper und die Psyche eng miteinander zusammenhängen, sollte im Leistungssport nicht nur die körperliche Gesundheit Beachtung finden, sondern auch das psychische Wohlbefinden. Beispielsweise kann anhaltender Stress zu einem verminderten Muskelaufbau, einer verlangsamten Regeneration, schlechterem Schlaf und einer höheren Infekt- und Verletzungsanfälligkeit beitragen.

Um die Jugendlichen zu unterstützen, ist es wichtig, mögliche Frühwarnsignale (z.B. sozialer Rückzug, Leistungsabfall, Motivationsverlust, verändertes Verhalten, körperliche Beschwerden, häufige Infekte)
zu kennen. Werden solche Signale erkannt, sollten sie ernstgenommen und angesprochen werden.

„Ich habe beobachtet, dass du dich in letzter Zeit etwas zurückziehst. Du bist mir wichtig und ich mache mir Sorgen um dich. Gibt es etwas, worüber du mit mir sprechen möchtest?“

Im Rahmen eines solchen Gesprächs ist es wichtig, zuzuhören und den Jugendlichen und seine Sorgen oder Probleme ernst zu nehmen. Anschließend können die weiteren Schritte geplant werden und ggf. entsprechende Anlaufstellen kontaktiert werden. Sollte die Person nicht bereit sein, zu sprechen, muss auch das akzeptiert und respektiert werden. In diesem Fall kann weiterhin Offenheit für ein späteres Gespräch signalisiert werden.

Unser primäres Ziel sollte es allerdings sein, dass psychische Beanspruchungen gar nicht erst entstehen, also: Prävention vor Intervention! Hierbei spielt das soziale Umfeld eine entscheidende Rolle. Hemmende und protektive Einflüsse des sozialen Umfelds wurden im Rahmen des Themenabends besprochen (siehe Tabelle).

Abschließend wurden die Unterstützungs- und Beratungsangebote der Initiative LIFENET vorgestellt. Näheres finden Sie unter folgendem Link. Die Angebote können unsere Schüler und Schülerinnen sowie alle Bezugspersonen kostenfrei nutzen.

https://www.lw.uni-leipzig.de/wilhelm-wundt-institut-fuer-psychologie/arbeitsgruppen/klinische-
kinder-und-jugendpsychologie/forschung/psychische-gesundheit-im-leistungssport

Tabelle: Einfluss des sozialen Umfelds auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen
hemmende Einflüsse protektive Einflüsse
• Erfolg um jeden Preis“-Einstellung • eine vielfältigen Identitätsentwicklung unterstützen
• Gefühl, ungerecht behandelt zu werden • Person hinter dem Sportler unabhängig von sportlichen Erfolgen und Leistungen wertschätzen
• exzessive Gewichtskontrolle • offene und wertschätzende Kommunikation
• sexueller Missbrauch • Transparenz
• Druck, sich bereits in jungem Alter auf Sport zu fokussieren/spezialisieren

• Wohlbefinden fördern (Autonomie, Kompetenz, soziale Zugehörigkeit fördern)

• Druck, trotz Verletzungen an Training und Wettkampf teilnehmen zu müssen • psychisch sicheres Umfeld schaffen
• Druck, auf akademische Ausbildung und auf Freundschaften außerhalb des Sports zu • als Rollenmodell agieren, Vorbild sein
  • eigene Motive hinterfragen
  • Beziehung pflegen und Fragen stellen

Die psychische Gesundheit ist eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, um langfristig sportlich erfolgreich zu sein. Da mangelnde mentale Stärke und psychische Störungen im Leistungssport nach wie vor stark stigmatisiert und tabuisiert werden, fehlt es vielen Jugendlichen im Leistungssport an entsprechender Unterstützung. Nicht selten ist der Ausstieg aus dem Leistungssport die einzige Option. Wir brauchen in der Gesellschaft und insbesondere im Leistungssport ein Umdenken! Nur wenn wir anfangen, offen über psychische Belastungen zu sprechen, können wir dazu beitragen, dass unsere jungen Sportlerinnen und Sportler gesund bleiben und langfristig erfolgreich sein können.

Wir danken allen Anwesenden, die diesen Abend mit interessanten Fragen und Ideen belebt haben.
Wir können sagen, es war ein gelungener Abend mit vielen Informationen und Details zur Thematik. Jetzt heißt es, die vielen Ideen in die Tat umzusetzen, das theoretische Wissen mit der Praxis zu verbinden und im Schulalltag sowie in Trainings- und Wettkampfsituationen auszuprobieren. Die vollständige PowerPoint-Präsentation zur Veranstaltung finden Sie auf LernSax unter >>Informationen für Eltern in der Dateiablage um Download.

Wir freuen uns auf die nächste Veranstaltung mit Ihnen. Alle Interessierten laden wir hiermit am
31. Januar 2024 zum Thema:

„Boost your Body and protect yourself!“

herzlich ein.

Unsere Referentin Victoria Birnbaum wird die Veranstaltung von 19:00-20:30 Uhr im Klausurraum durchführen. Der LINK zur Einladung wird wieder per Mail an Sie verschickt. Die Anmeldung erfolgt wieder per Mail an beratungscoaches<at>sportgym.lernsax.de.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien eine besinnliche und ruhige Weihnachtszeit.

Es grüßen Sie herzlich die Beratungscoaches vom Landesgymnasium für Sport
Doreen Strotzer und Chris Roos.

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