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09.02.2012 - Bundesliga noch kein Thema / Ringer-Hoffnung Erik Thiele hat vorerst andere Ziele / Vater Sven: Von Jahr zu Jahr entscheiden

Es sieht nur so locker aus: Sieben Mal pro Woche trainiert Ringer-Hoffnung Erik Thiele im Leipziger Stützpunkt knallhart bei seinem Vater Sven.

Es sieht nur so locker aus: Sieben Mal pro Woche trainiert Ringer-Hoffnung Erik Thiele im Leipziger Stützpunkt knallhart bei seinem Vater Sven.
(© Wolfgang Zeyen)

Lob von allen Seiten bekommt Leipzigs Ringer-Hoffnung Erik Thiele derzeit genug. Da ist sogar vom Wunderkind die Rede. Fans dieser Sportart in der Region hoffen nach dem überraschenden Aufstieg der Wettkampfgemeinschaft KFC Leipzig/AC Taucha sogar auf den Einsatz des 15-Jährigen in der ersten Bundesliga. Was jedoch für den Sportgymnasiasten wie auch für Vater Sven Thiele derzeit kein Thema ist.

"Erik kann doch in der höchsten deutschen Kampfklasse mit dann 16 Jahren noch nicht gegen ausländische Weltklasseleute antreten, noch dazu in dieser hohen Gewichtsklasse. Ich werde bei seinen Einsätzen meine Verantwortung als Trainer und Vater wahrnehmen", sagt Sven Thiele, Trainer im Leipziger Stützpunkt. Der 42-jährige Vizeweltmeister von 1995, der als Pendler täglich 120 km zwischen Leipzig und Braunsbedra auf Bundesstraße und Autobahn zurücklegt, schließt indes einen Einsatz seines Juniors nicht völlig aus. "Bei einer günstigen Konstellation mit einem jungen deutschen Gegner wäre ein Kampf vielleicht machbar."

Erik Thiele, 87 kg schwer, 1,84 kg groß ("Ich hoffe, dass ich noch ein bisschen wachse"), geht mit dem Thema Bundesliga gelassen um. "Das ist viel zu früh für mich." Der Braunsbedraer, der die zehnte Klasse des Leipziger Sportgymnasiums besucht, auch im hiesigen Internat wohnt, hat andere Ziele im Kopf. "Ich will bei der Kadetten-EM gut abschneiden. Obwohl ich auch nächstes Jahr noch in dieser Altersklasse startberechtigt bin, sagte mir Bundestrainer Jürgen Scheibe, dass ich bereits 2012 das Zeug zu einer Medaille besitze", erzählt der junge Thiele.

Die Konsequenz aus der Entscheidung gegen Liga eins besteht für den Auswahlringer darin, im Regionalliga-Team des KFC in Liga drei kämpfen zu müssen. Thiele senior denkt, dass der Filius dort nicht unterfordert ist. "Ich kann damit leben. Wir müssen abwarten, wohin die Reise geht und von Jahr zu Jahr entscheiden, welche Kampfklasse die beste für ihn ist." Das sei im Augenblick die zweite Bundesliga. Entsprechende Angebote gab es für den Junior genügend.

Wolfgang Nitschke, der über 15 Jahre erfolgreich als Bundestrainer arbeitete, ist froh darüber, dass dieses Ausnahmetalent beim KFC geblieben ist und verspricht gleichwohl: "Wir werden Erik Thiele nicht verheizen. Als WKG und Leipziger Stützpunkt sind wir froh, dass unsere Philosophie gegriffen hat, mit jungen Leuten zu arbeiten. Jetzt müssen wir auch damit leben, mit solch einem unerfahrenen Team plötzlich in der Bundesliga zu kämpfen. Aber eine Manipulation, mit Absicht nicht aufzusteigen, war nie ein Thema."
Thiele junior hält der 64-Jährige "für einen außergewöhnlichen Athleten". In seinem Job als Trainer habe er schon viele Hoffnungsträger betreut, der KFC-Mann gehöre zu den Besten. "Erik demonstriert in den Kämpfen seine gute technische Ausbildung. Er kann ein ganz großer Superschwergewichtler werden. Doch jetzt kommen mit den internationalen Meisterschaften die ersten harten Prüfungen auf ihn zu, auch Druck, mit dem er umgehen muss."

Erik Thiele hat sich große Ziele gesetzt, nennt diese aber nur, wenn er danach gefragt wird. Eine Olympia-Medaille? "So weit denke ich noch nicht. Mich erst mal für einen Start zu qualifizieren, wäre ein Traum."
Erhöhten Druck wegen des Familiennamens verspüre er nicht. "Ich habe damit kein Problem, eher die Gegner", meint er locker. Auch beim Thema Vorbild hält er sich zurück: Mit "Ein bisschen mein Vater" beantwortet er diese Frage locker. Er gibt zu, nicht immer mit riesigem Elan zum Training zu gehen. "Diese Stimmung vergeht aber schnell, wenn ich einmal dabei bin. Dann kommt auch der Spaß zurück." Viel Freizeit bleibt nicht für Erik Thiele. Deswegen nennt er auch nur den Computer als Beschäftigung "und Dinge, die junge Leute gern machen" und grinst dabei verlegen vor sich hin.

Norbert Töpfer

LVZ, 09. Februar 2012

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