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Radsport

04.10.2014 - Moderne Radrennbahn als Traum

Uwe Ampler mit seinen Schützlingen (v. r.): Aaron Fuchs, Christian Röbel, Olivia Schoppe und Christian Berger auf der Leipziger Radrennbahn.

Uwe Ampler mit seinen Schützlingen (v. r.): Aaron Fuchs, Christian Röbel, Olivia Schoppe und Christian Berger auf der Leipziger Radrennbahn.
(© Foto: Thomas Fritz )

Olympiasieger Uwe Ampler blickt wehmütig auf die Anlagen in Erfurt und Cottbus

Von Thomas Fritz
Leipzig. Dutzende Talente fegten wieder beim BDO-Cup über die Leipziger Radrennbahn. In der Mitte der Anlage hatten sich Eltern und Betreuer eingefunden. Uwe Ampler trug eine dunkle Sonnenbrille und beobachtete seine Schützlinge in den blauen Trikots aufmerksam. Der einstige Weltklassefahrer, Olympiasieger 1988 im Mannschaftszeitfahren, arbeitet seit 2012 beim RV AC Leipzig als Nachwuchstrainer. Der 49-Jährige hat derzeit sechs Jugendliche der Altersklasse U17 und U15 unter seinen Fittichen. Darunter Olivia Schoppe, die Enkelin von Wolfgang Schoppe, früherer Geschäftsführer des Sächsischen Radfahrer-Bundes und nun für Öffentlichkeitsarbeit und Traditionspflege zuständig. Doch am 31. Oktober läuft Amplers halbe Stelle, die vom Jobcenter bezuschusst wird, aus. "Ich weiß noch nicht wie es weitergeht."

Für den ehrgeizigen Nachwuchs wäre sein Aus eine bittere Pille. Viermal in der Woche scheucht der viermalige Friedensfahrtsieger die 13- bis 17-Jährigen ins Leipziger Umland, häufig nach Süden in Richtung Markkleeberg rund um die Seen. Bis zu 80 Kilometer kommen bei einer Tour zusammen, Anfahrt inklusive. Im Herbst und Winter wird dann wieder vermehrt auf der Alfred-Rosch-Kampfbahn in Kleinzschocher trainiert.

"Für den Nachwuchs ist die Bahn gut und wichtig", sagt Ampler, "aber für große internationale Rennen ist sie einfach zu alt und mit 400 Metern auch zu lang." Hinzu kommt der von Dellen gezeichnete Betonbelag: Professionelle Bedingungen sehen anders aus, aber "es ist besser als gar nichts", seufzt Ampler, der 2003 bei einem Fahrrad-Verkehrsunfall schwer verletzt wurde und über Wochen im Koma lag. Dazu kommen die Querelen um das historische Areal. Mit etwas Neid schaut er dennoch nach Erfurt und Cottbus, wo nach der Wende moderne Bahnen entstanden sind. "Das muss in einer Stadt mit einer großen Tradition wie Leipzig doch auch möglich sein", meint der Sohn von Radsportlegende Klaus Ampler. Zum jüngst schwelenden Streit um die Nutzung des Areals zwischen dem Sportamt und dem Sächsischen Radfahrer-Bund will sich der Trainer nicht äußern. Er sei nicht auf dem aktuellen Stand und wolle nicht zwischen die Fronten geraten. Wie die LVZ berichtete, befindet sich der Fachverband im Rechtsstreit mit der Stadtverwaltung. Diese hat den Nutzungsvertrag gekündigt.

Umso mehr macht ihm die Arbeit mit seinen Talenten Spaß, von denen er vor allem Olivia Schoppe (13) einiges zutraut. "Sie kann eine richtig gute Fahrerin werden", sagt Ampler über die Sachsenmeisterin im Bergzeitfahren 2013 und Fünfte der Kids-Tour, einem international besetzten, dreitägigen Etappenrennen im August. Auch Christian Röbel (U15) besteche wie seine übrigen Schützlinge durch jede Menge Ehrgeiz und gute Trainingsarbeit. Und sein eigener Sohn Rick (24), Leistungsträger im Team Abus-Nutrixxion? "Der hat sich vor Kurzem das Schlüsselbein gebrochen und muss erst einmal aussetzen." Stichwort Aussetzen: Die große Hoffnung bleibt, dass das Uwe Ampler bei seiner Trainerstelle im Herbst erspart bleibt. 

Leipziger Volkszeitung, 04.10.2014

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